Andacht

Liebe Gemeindeglieder,

ich grüße Sie ganz herzlich mit der diesjährigen Jahreslosung:

Du bist ein Gott, der mich sieht (1.Mose 16, 13)

Wir befinden uns auf den ersten Seiten der Bibel. Sie erzählen von Menschen, die sich lieben und streiten, von tödlicher Eifersucht, komplizierten Familienverhältnissen, von Scheitern und Neuanfängen. Mit diesen Menschen schreibt Gott Geschichten. Die Geschichte von Abraham und Sara begann mit einem verhängnisvollen Satz: „Aber Sara war unfruchtbar und hatte kein Kind.“ (Genesis 11, 30) Welche Tragik! Mit einer dritten Person kommt Bewegung in die Geschichte: Die Magd Hagar. Saras Geduld ist am Ende und sie beschließt, Gottes Versprechen auf die Sprünge zu helfen. Die Folgen lassen nicht lange auf sich warten. Hagar wird schwanger. Nun lässt Hagar ihre Herrin spüren, wer die angesehenere Position hat. Die Dynamik zwischen den beiden eskaliert. Bevor ihre Herrin Maßnahmen gegen sie ergreift, flieht Hagar in die Wüste. Erschöpft lässt sie sich an einer Wasserquelle zu Boden fallen. Hier passiert Unglaubliches. Hagar ist die erste Frau in der Bibel, die Gott durch seinen Boten persönlich anspricht! In der Begegnung mit dem Engel Gottes erfährt sie Gott selbst und kommt zu der Erkenntnis: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“

Das ist für Hagar sowohl ein Name Gottes als auch ihr persönliches Glaubensbekenntnis! Gott sieht sie nicht nur, sondern er hat ihr Elend gehört. Gott schreibt auch mit Hagar Geschichte. Was für ein Gott! Ja, auch ich bin diesem Gott nicht egal – mit meinem Leben, meinen Brüchen, meinen Fehlern. Er sieht mich. Er weiß. Er hört. Diesem Gott liegt an mir. Wenden Sie sich vertrauensvoll an ihn und machen Sie Ihre persönlichen Erfahrungen!

Der Kirchenvorstand, alle Mitarbeiter
und Dein Pfarrer Hartmut Stief

Gebet um Erweckung

GEDANKEN
Beim christlichen Glauben kommt es nicht auf großartige Veranstaltungen, unseren menschlichen Willen oder besondere Kraftanstrengungen an, sondern vor allem auf Gott.

Der weltbekannte Evangelist Billy Graham wurde einmal gefragt, woran es liegt, dass sein Dienst so viel Erfolg hat.

»Dafür gibt es drei Gründe«, antwortete Graham: »1. Gebet, 2. mehr Gebet und 3. noch viel mehr Gebet.«

Über dem jährlichen Pfingstfest steht das Bibelwort aus Sacharja 4, 6b »Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth. « Ein schickes Segelschiff mit einem erfahrenen Kapitän und einer eingespielten Mannschaft nützt nichts, wenn etwas Entscheidendes fehlt: nämlich Wind. Letztlich können wir christlichen Glauben nicht machen. Beim christlichen Glauben kommt es
nicht auf großartige Veranstaltungen, unseren menschlichen Willen oder besondere Kraftanstrengungen an, sondern vor allem auf Gott. Wenn es um Glauben geht, reicht der Wille und Einsatz vieler Menschen nicht aus: »… sondern durch meinen Geist soll es geschehen, spricht der Herr.«

Ergo: Erweckung, also, dass wieder viele Menschen zum Glauben an Jesus Christus finden, das können wir nicht machen. Da reichen unsere irdischen Möglichkeiten, unser Wille und unsere Kraft nicht aus. Aber
wir können Gott bitten, dass er den Menschen wieder Glauben, Segen und Erkenntnis schenkt und mit seiner Liebe in ihre Herzen hineinwirkt. Das beiliegende Lesezeichen soll uns daran erinnern und dazu motivieren, gezielt und anhaltend, um Erweckung in unserer Stadt und unserem Vogtland zu beten.

• Bete, dass Menschen zum Glauben an Jesus finden und mutige Nachfolger von ihm werden!
• Bete, dass es einen neuen Glaubensaufbruch unter den Christen in den kleinen Gemeinden und den großen Kirchen unserer Stadt gibt! Auch unter uns Christen darf einiges »ins Lot kommen«.
• Bete, dass die Botschaft von der Liebe Gottes Menschen erreicht, die noch nichts mit dem christlichen Glauben und Kirche anfangen können oder ihr sogar ablehnend gegenüberstehen!
• Bete, dass Du auch selbst offen bist für Veränderungen im eigenen Leben durch den heiligen Geist. Vielleicht fängt Gott ja bei uns Christen mit Erweckung an.

Jürgen Nungesser